Visuelle Erfahrungen: Was unsere Augen wirklich sehen

Published On: 25. Januar 2024|

«Augen sind der Spiegel der Seele.»

«Die Welt mit anderen Augen sehen.»

«Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.»

«Wir sehen nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.»

 

Diese bekannten Redewendungen und viele mehr sind in unserem Sprachgebrauch fest verankert. Sie verdeutlichen spielerisch, wie der visuelle Sinn im Alltag Orientierung bietet, Gefühle vermittelt und/oder eine Haltung preisgeben kann.

 

Blicken wir aber ganz kurz auf die wichtigsten theoretischen Hintergründe:

Das Sehen ist wohl die bewussteste Art wahrzunehmen. Unser Blick reicht weit – sei es in der Nähe oder in der Ferne. Wir koordinieren Bewegungen wie z.B. das Autofahren, Kochen usw. Selbst wenn wir träumen, sehen wir.

Es handelt sich um unterschiedliche Lichteindrücke, die über ein kompliziertes System in biologische Impulse übersetzt werden, aus denen unser Gehirn eine Welt konstruiert. Die eigene Welt muss nicht unbedingt der Welt des Gegenübers entsprechen. Wir sehen Dinge unterschiedlich.

Die wahrgenommenen Eindrücke können zudem durch Krankheiten, Medikamenten oder anderen Beeinträchtigungen getrübt werden. Die gesehene Umwelt kann dann ebenso ängstigen, statt zu orientieren. Wenn beispielsweise statt der Punkte auf dem T-Shirt, nicht vorhandene Spinnen gesehen werden. Oder wenn immer gleiche optische Reize betroffene Menschen in ihrer Wahrnehmung zweifeln lassen (Bienstein & Fröhlich, 2021).

 

Passend dazu habe ich ein Gedicht zum Thema des der visuellen Wahrnehmung verfasst:

In unserm Blick, so tief und weit,

geht hinein ein Bild von Zeit zu Zeit.

Das Auge, Tor zu einer Welt,

die sich im Gehirn langsam zusammenschnürt.

Biologische Impulse, ein komplexes Spiel,

erschaffen eine Realität mit einem versteckten Ziel.

 

Doch schau, die Welt, so abstrakt und subjektiv,

mein Blick, nicht gleich, wie deiner – positiv und negativ.

Verschieden die Perspektiven, die wir in uns tragen,

in unseren Augen sehen wir uns an – Welten sich verzweigen.

 

Krankheit, Medikamente und Beeinträchtigung,

verzerren manchmal die optische Sichtung.

Nicht nur Punkte auf dem T-Shirt, sieh,

auch unsichtbare Spinnen da, aber wie?

Im gleichen Reiz zweifelt der Geist,

die Wahrnehmung ist ein Labyrinth – wohin er auch weist.

 

So tanzen wir im Spiel des Sehens,

mit einer Vielfalt, die uns lässt verstehen,

dass jeder Blick, so einzigartig,

eine Pracht der Vielfalt ist – ganz einmalig.

 

Mit diesen Worten wünsche ich euch eine schöne Restwoche mit «Weitblick» und verabschiede mich – «wir sehen uns».

 

Text: Rena Ruedin

 

Quellen:

Bienstein & Fröhlich (2021). Basale Stimulation in der Pflege. Die Grundlagen. Hogrefe.

 

 

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