Individuelle häusliche Beratungen und Pflegekurse gemäß § 45 SGB XI

Nach dem Konzept der Basalen Stimulation – einem therapeutischen Ansatz zur Aktivierung und Herausbildung individueller Wahrnehmungs- und Kommunikationsformen beeinträchtigter Menschen – ermöglicht uns die kürzlich getroffene Rahmenvereinbarung mit der Barmer Ersatzkasse ein neues Beratungsangebot für pflegende Angehörige.

Wir unterstützen Angehörige von Menschen mit einer geistigen oder körperlichen Einschränkung aufgrund von Frühgeburt, angeborener oder erworbener Schädigung, schwerer Krankheit, Unfallfolgen oder in der Begleitung am Lebensende.

Unsere geschulten Pflegeberater:innen entwickeln mit Ihnen gemeinsam eine Optimierung der Pflege und Altersversorgung bei Ihnen zu Hause und auf Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst.

In bis zu drei häuslichen Schulungen à 120 Minuten beraten wir Sie in Ihren speziellen Fragen und Themen, sodass wir passende Lösungsansätze und Methoden finden können, die Ihnen und der pflegebedürftigen Person Entlastung und Zuversicht bieten.

Die Leistung der Pflegeberatung wird für Versicherte (Patient:in oder Angehörige:r) der Barmer Ersatzkasse von ihrer Krankenkasse übernommen. Alle anderen Interessent:innen haben die Möglichkeit, diese individuelle Leistung bei ihrer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung anzufragen.

Trauen Sie sich, uns zu schreiben. Holen Sie sich kompetente Unterstützung ins Haus, um sich selbst zu stärken. Stellen Sie alle Fragen, und finden Sie gemeinsam mit uns Antworten, um in Ihrer Rolle Sicherheit erleben zu können und Vertrauen zu sich selbst aufzubauen.

Kontaktieren Sie uns über pflegeberatung@basale-stimulation.de, oder erfragen Sie bei Ihrer BEK die “Pflegeberater:innen Basale Stimulation®” in Ihrer Region. Bitte, achten Sie auf sich.

Weitere Informationen und Hilfen für Menschen
mit Behinderung finden Sie hier:

https://bvkm.de/recht-ratgeber/

Eltern helfen Eltern e.V.:
http://www.ehe-berlin-brandenburg.de

Partner:in

Von der ersten Kontaktaufnahme zum ersten Hausbesuch

Ich erhalte einen Anruf von Frau T. Sie wendet sich an mich, weil sie ihren schwerkranken Mann in wenigen Tagen aus dem Krankenhaus nach Hause bekommen wird und dann als pflegende Angehörige gemeinsam mit ihrem Sohn so gern alles „richtig“ machen möchte. Ich erfahre von ihr, dass der Ehemann körperlich stark geschwächt ist und nur mit viel Unterstützung aus dem Bett mobilisiert werden kann. Am Telefon besprechen wir bereits, wie das Pflegebett aufgestellt werden sollte, damit ihr Mann am Alltagsgeschehen teilnehmen kann, jedoch auch Möglichkeiten findet, sich zurückzuziehen und auszuruhen. Für die Familie ist eine ganz neue Situation eingetreten, das Bett ist nun der Lebensraum von Herrn T.
Frau T. nutzt die Möglichkeit, erste Fragen am Telefon zu stellen, und wir verabreden einen Hausbesuchstermin ein paar Tage nach der Ankunft ihres Mannes.

Im Hausbesuch lerne ich die Familie besser kennen und wir klären einige grundlegende Fragen:
Welche Fragen kamen in der gemeinsamen Zeit auf?
Wie hat sich die Ehefrau in ihre neue Rolle als pflegende Angehörige gefunden?
Was braucht sie, um einerseits kompetent, andererseits jedoch auch selbst zufrieden den Alltag mit einem pflegebedürftigen Angehörigen zu gestalten?

Gemeinsam schauen wir auf die momentane Situation. Zu Frau T.s konkreten Fragen gehören:

  • „Was kann ich tun, wenn mein Mann unruhige Phasen hat?“
  • „Wie reagiere ich, wenn mein Mann nicht essen mag?“
  • „Welche Möglichkeiten der Kommunikation habe ich, wenn er doch überhaupt nicht sprechen kann?“
  • „Was mache ich, wenn Wege zu erledigen sind und er allein bleiben muss?“
  • „Tagsüber schläft er, und nachts wird er aktiv. Wie kann ich das ändern?“
  • „Kann ich denn mit ihm irgendetwas machen außer Fernsehen? Er ist ja so schwach.“

Für den ersten Hausbesuch suchen wir uns die momentan wichtigsten Themen heraus und schauen gemeinsam nach Lösungen. Wir entwickeln Ideen, und Frau T. hat nun die Möglichkeit, diese in der Zeit bis zum erneuten Termin auszuprobieren.